Hier könnt Ihr an meinen Beobachtungen über den Schmutzgeier (Neophron percnopterus) teilhaben. Der Schmutzgeier gehört zu den kleinsten Geierarten von Europa. Zuerst ein paar allgemeine Infos: Die Schmutzgeier gehören – ebenso wie der Gänsegeier, der Mönchsgeier, der Schwarzmilan, der Mäusebussard oder unsere einheimischen Seeadler – zu den Greifvögeln und zur Familie der Habichtartigen. Vorkommen und Verbreitung: Wo kann man Schmutzgeier beobachten? Schmutzgeier gehören zu den Zugvögeln, man sieht sie in Afrika, in Südeuropa und in Asien. Wir haben die Lebensweise der Schmutzgeier in Portugal und in Spanien in der Extremadura im Nationalpark Monfragüe beobachtet. Der Schmutzgeier ist mit seinen ca. 65 cm und einer Flügelspannweite von etwa 170 cm kleiner als der Spanische Kaiseradler. Zum Aussehen, zur Bestimmung und Beschreibung vom Schmutzgeier zeige ich Euch einige Bilder.
Männchen und Weibchen vom Schmutzgeier sehen gleich aus. Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen liegt in der Größe und im Gewicht. Das Weibchen ist größer und schwerer. Gefieder: Junge Schmutzgeier haben zuerst ein dunkles Gefieder und einen dunklen Kopf. Das Gefieder vom Adulten Schmutzgeier ist ab dem vierten Jahr durchgemausert. Der Rücken, der Oberkopf, der Hals und die Unterseite vom Gefieder ist – wie der Name schon sagt – schmutzig weiß. Das Gesicht ist auffällig gelb. Der Schnabel ist gelb und schlank, an der Spitze ist er schwarz und hat einen Haken wie bei jedem Greifvogel. Die Beine mit ihren Zehen sind rosa und diese haben lange kräftige Krallen. Die Handschwingen und Armschwingen sind schwarz. Auffällig im Flug ist der keilförmige weiße Schwanz.
Schmutzgeier haben unterschiedliche Lebensräume. Im Winter (Winterquartier Afrika) sieht man sie häufig in trockenen und halbtrockenen Landschaften. Während der Aufzucht ihrer Jungen im Frühjahr und Sommer bevorzugen sie Gebirgsketten mit guten Aufwinden und einem guten Nahrungsangebot. Ihre Brutplätze liegen in Portugal und Spanien in unmittelbarer Nähe der Gänsegeier. In Spanien nennt man den Schmutzgeier: Alimoche común. Nun ein paar Bilder vom Lebensraum der Schmutzgeier.
Sucht Ihr nur wo und wann sie brüten, was sie fressen, das Alter, die Größe, die Flügelspannweite, die Lebenserwartung, die Eier/Gelegegröße, die Paarungszeit, die Brutdauer, die Feinde oder die Brutzeit, die Merkmale, die Eigenschaften und die Gattung, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Die Balz der Schmutzgeier beginnt schon im Februar. Hat sich ein Paar gefunden, bleiben sie – wie viele andere Greifvögel – ein Leben lang zusammen. Auffällig war bei unseren Beobachtungen, dass wir keine Rufe von den Schmutzgeiern hörten. Das gegenseitige Gefieder putzen und die Balzflüge waren nicht so spektakulär wie bei den Gänsegeiern oder den Steinkäuzen.
Die Schmutzgeier haben eine Jahresbrut in der Zeit von April bis Juni. Sie bauen ihr Nest (Horst) in Gebirgszügen.
Ihr Nest wird aus trockenen Zweigen gebaut und mit Gras ausgepolstert. Sie legen 1-3 Eier, die von beiden Eltern abwechselnd bebrütet werden. Die Brutdauer beträgt ca. 40 Tage und dann folgt eine Nestlingszeit von ca. 90 Tagen. Zuerst haben die jungen Küken ein fast weißes Daunenkleid, das nach einigen Wochen ins erste Jugendkleid (dunkelbraun) wechselt.
Hier erfahrt Ihr alles über junge Schmutzgeier im weißen Dunenkleid, und wie sie im ersten Federkleid aussehen. Zuerst ein Foto auf dem der Jungvogel noch so klein ist, dass man nur seinen weißen Kopf sehen kann.
Wie sehen junge Schmutzgeier im ersten Federkleid aus? Ich zeige Euch einige Bilder auf denen Ihr sehen könnt, wie das Gefieder von jungen Schmutzgeiern aussieht wenn sie das Nest verlassen haben. Jungvögel vom Schmutzgeier in der Natur zu beobachten ist schon etwas besonderes. Die Jungen im ersten Federkleid sind ihrer Umgebung so gut angepasst, dass sie nicht auffallen. Auf dem ersten Foto seht Ihr einen Jungvogel der zwei Monate alt ist. Man muss schon genau hinschauen, dass man ihn im Nest sieht.
Die Jungvögel sind im Nest sehr schweigsam, man hört keine Laute. Auch wenn die Eltern mit Nahrung kommen, hört man keinen Laut und es ging auch nicht hektisch zu. Die Beute wurde im Horst abgelegt und der Jungvogel fing seelenruhig an zu fressen.
Am Tag hatten wir über 40°. Ich konnte beobachten wie der Jungvogel mit Flüssigkeit versorgt wurde. Aus großer Entfernung konnte ich nicht sehen ob der Jungvogel nur Wasser oder vorverdaute Nahrung bekam. Seht auf den nächsten Bildern selber.
Junge Schmutzgeier verlassen nach drei Monaten ihr Nest/Horst und wie sie dann aussehen könnt Ihr Euch auf den nächsten Bildern ansehen.
Ich habe das Glück gehabt, zum richtigen Zeitpunkt wieder vor Ort zusein, um das Ausfliegen mitzuerleben. Und wo fliegt er zuerst hin? Ihr werdet es nicht glauben nicht wie viele jetzt denken, zu seinen Eltern, sondern zum nächsten Felsen. Und was macht er da? Er nimmt ein Sonnenbad, und das bei über 40° Hitze. So-etwas habe ich bis heute noch nie gesehen, dass ein Vogel sein Nest verlässt und zuerst ein Sonnenbad nimmt, bevor er seine Umgebung erforscht oder zu seinen Eltern fliegt. Wie ich schon immer sage: “Man lernt nie aus”.
Die ersten Tage nach dem ausfliegen, verbrachte der Jungvogel in unmittelbarer Nähe, von seinem Nest. Er hielt sich tagsüber mehr auf dem Boden auf. Zur Nacht setzte er sich auf einen Baum. Den Baum suchte er jeden Abend erneut zum Schlafen auf. In den ersten Tagen bekam er die Nahrung weiterhin auf dem Nest. Zur Nacht saßen seine Eltern ca. 300 m weiter auf einen Baum. Auffällig war das der Junge nicht zu seinen Eltern auf den Baum flog, wie es bei vielen Jungvögeln üblich ist, wenn sie ihre Eltern sehen.
Wenn Ihr selber mal Jungvögel beobachteten wollt gebe ich Euch einen guten Tip. Lasst die jungen Schmutzgeier nicht aus dem Auge, sonst braucht Ihr sehr lange um sie in ihrem Lebensraum wiederzufinden. Sie sind mit Ihren Gefieder in der Natur sehr gut getarnt. Ich zeige Euch jetzt einige Fotos, auf denen Ihr selber den Jungvogel suchen müsst.
Nach ein paar Tagen entfernte sich der junge Aasgeier, unter dem Namen kennen ihn noch viele ältere Leute, immer weiter von seinem Nest. Er flog jetzt auch immer mehr am Stück. Zwischendurch landete er auch auf seinem Schlafbaum. Er putzte sein Gefieder und zwischendurch wurden auch die Flugmuskeln trainiert. Wenn ihn der Hunger packte, flog er zum Nest und suchte nach etwas Fressbaren. Ansonsten beschäftigte sich der junge Schmutzgeier tagsüber alleine. Seine Eltern behielten ihn immer im Auge, falls Gefahr drohte waren sie zur Stelle.
Um den Tagesablauf vom jungen Schmutzgeier mitzubekommen, habe ich die Schmutzgeier über einen längeren Zeitraum von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang beobachtet. Es ist hochinteressant, wie diszipliniert so ein junger Schmutzgeier ist. Er hört auf seine Eltern. Wie sie das machen, habe ich nicht mitbekommen. Am frühen Morgen konnte ich beobachten, dass der Jungvogel von seinem Schlafbaum vom Männchen abgeholt wurde. Er durfte mit auf den Schlafbaum seiner Eltern. Von alleine flog der Jungvogel, bis dahin nicht zu seinen Eltern. Aber in den nächsten Tagen, sah man ihn häufiger zu seinen Eltern fliegen.
Ganz in der Nähe suchten Graureiher nach Nahrung. Sobald ein Reiher zu nahe an den Baum vom jungen Schmutzgeier kam, machte sich der Jungvogel größer in dem er die Flügel hob. Da kann man sehen, dass er noch nicht gelernt hat wer zu seinen Feinden zählt.
Man sah ihn jetzt ständig mit seinen Eltern auf Nahrungssuche gehen. Jeden Tag sah man in weniger, man musste schon ganz richtig nach dem Jungvogel suchen. Es dauert nicht mehr lange und die Schmutzgeier fliegen nach Afrika zum Überwintern. Der junge Schmutzgeier kommt erst in ein paar Jahre wieder zurück. Nun noch ein paar Flugbilder vom jungen Schmutzgeier.
Wollt Ihr den Unterschied zwischen Schmutzgeier, Gänsegeier, Bartgeier und Mönchsgeier auch sehen, dann besucht die Seite:
Was fressen Schmutzgeier? Beide Eltern versorgen die jungen Küken mit Nahrung. Die Nahrung besteht überwiegend aus Aas und Abfällen von offenen Mülldeponien. Schmutzgeier gehören aber auch zu den Schmarotzern. Sie versuchen auch Fressbares an den Brutplätzen der Gänsegeier und der Mönchsgeier zu erbeuten. Man sieht sie auch, wie sie die Gewölle der anderen Geier zerbröseln. Ob für sie noch etwas Verwertbares darin zu finden ist?
Hier könnt Ihr euch jetzt das große Fressen der Geier ansehen.
Ich zeige Euch zuerst ein Foto auf dem Ihr einen Jungvogel im ersten Federkleid seht, und auf dem zweiten und dritten Foto seht Ihr einen jungen Schmutzgeier im dritten Federkleid.
Feind Nr.1 ist natürlich der Mensch. Er zerstört ihren Lebensraum und stellt ihnen nach. Nun wird auch noch durch die EU das Zufüttern verboten. Die natürliche Beweidung von Nutztieren wurde in Bergregionen eingestellt. Dadurch finden die Geier weniger verendete Tiere (natürliche Nahrung). Zu ihren Feinden zählen auch der Adler und der Hütehund. Halten die Schmutzgeier nicht genügend Abstand zum Brutplatz vom Spanischen Kaiseradler, werden sie vom Adler angegriffen. Mehr dazu, unter Gänsegeier. Hütehunde bewachen abgelegte Kadaver, so wollen Bauern die Geier von ihren Höfen fernhalten. Der Hund legt sich neben den Kadaver und stellt sich tot. Sobald die Geier landen, springt der Hund hoch und schnappt zu. Wie soetwas aussieht, dazu zeige ich Euch ein Foto.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief über den Schmutzgeier und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Latein, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Neophron percnopterus
Englischer Name: Egyptian Vulture
Spanischer Name: Alimoche común
Französischer Name: Percnoptère d’Egypte
Italienischer Name: Capovaccaio
Familie: Habichtartige
Gattung: Neophron
Größe: 65 cm
Gewicht: 1700g – 2200g
Flügelspannweite: 170cm
Geschwindigkeiten: unter Geschwindigkeit der Vögel
Brut: 1 Jahresbrut
Alles über Vogelnester
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Mai
Brutzeit: April bis Juni
Anzahl der Eier/Junge: 1-3
Brutdauer: 40 Tage
Nestlingsdauer: ca 90 Tage
Nahrung: Aas
Alter: Lebenserwartung 20 Jahre
Liste der Feinde: Klimawandel, Adler, Hund, Mensch
Zugvogel: Ja
Wann lernen Schmutzgeier fliegen
Die fünf Sinne vom Schmutzgeier
Merkmale: Gelber Schnabel, weißschwarzes Gefieder
Eigenschaften: Lebt und brütet in der Nähe von Gänsegeiern, tagaktiv, lebenslange Partnerschaft, frisst Aas
Weitere Information und Dokumentationen über Geier und Steckbriefe unter Greifvogel Steckbriefe.
Häufig bekomme ich die Frage gestellt: „Ich habe einen kranken Vogel gefunden, was soll ich machen?” Die Antwort findet Ihr unter Häufig gestellte Fragen, kranken Vogel gefunden – Was tun?
Und wie immer zum Schluß einige Bilder die wir bei unseren Beobachtungen fotografiert haben.
Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten, wie z.B. der Bartgeier, Besonderheiten der Vögel oder NSG Heuckenlock
Auflösung zu den Bildern
Wollt Ihr zum Thema “Wissen der Vögel” etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachunterricht, für Artensteckbriefe, für Arbeitsblätter und für Referate oder einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Und denkt daran, Natur- und Vogelschutz ist wichtig.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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