Hier erfahrt Ihr, wie ein Wanderfalken Brutplatz auf einer Baustelle von der HPA in Hamburg zerstört wird. Wie kann es sein, dass auf einer HPA Baustelle noch nicht einmal die Artenschutzbestimmungen eingehalten werden! Der Wanderfalken Brutplatz um den es hier geht, ist schon jahrelang bekannt. Einige NABU Mitglieder und BUND Mitglieder kannten den Brutplatz ebenfalls. Dass das Gebäude abgerissen werden sollte war allen bekannt. Es wurden Auflagen erteilt, die aber nicht umgesetzt worden sind. Netze sollten verhindern, dass die verschiedenen Vogelarten das Gebäude nicht mehr anfliegen können, um zu brüten.
Hier findet Ihr allgemeine Information über den Wanderfalken, über die Aufzucht der Jungen und weitere Brutplätze.
Als HPA der Abbruchfirma den Auftrag erteilt hat, das Gebäude an dem sich der Wanderfalken Brutplatz befindet abzureißen, war ich leider nicht in Deutschland. Und was meint Ihr, kümmerten sich in meiner Abwesenheit, die NABU- und die BUND Mitglieder um den Schutz vom Wanderfalken? Leider kümmerten sich die Naturschutzorganisationen um nichts. Aber bei der Berichterstattung sind sie häufig die ersten. Was sind das für Naturschützer?
Am ersten April war ich wieder im Lande und kontrollierte sofort den Falken Brutplatz. Ich traute meinen Augen nicht. Die Wanderfalken hatten mit ihrem Brutgeschäft begonnen, und die Abrissbagger waren keine 20m vom Brutplatz entfernt.
Ich rief sofort die Umweltpolizei und sorgte dafür, dass die Baustelle von HPA bis auf weiteres stillgelegt wird. In der Zwischenzeit, bis der Beamte von der Umweltpolizei vor Ort erschien, machte ich die Abrissfirma darauf aufmerksam, dass am Gebäude ein streng geschützter Vogel brütet. Ein Mitarbeiter der Abrissfirma versicherte mir das könne nicht sein, er kontrolliere jeden Morgen das Gebäude. Er wollte nun von mir den Standort vom Brutplatz wissen, den ich ihm ungefähr angab. Nach dieser Information musste ich das Grundstück verlassen und hinter mir wurde das Tor zugeschoben. Der Mitarbeiter ging zielstrebig ins Gebäude. Was hatte er vor? Ich fuhr schnell zur anderen Seite, denn von dort sehe ich den Brutplatz.
Ihr werdet es nicht glauben, der Mitarbeiter von der Abbruchfirma versuchte den Wanderfalken zu verjagen. Er klopfte gegen die Türen und schmiss Steine vom Dach. Er kannte zum Glück nicht den genauen Brutplatz. Der Wanderfalke flog ab. Ich fuhr daraufhin zum Eingangstor der HPA Baustelle, machte mich am Tor bemerkbar und wies den Mitarbeiter darauf hin, dass der Wanderfalke ein streng geschützter Vogel ist und dass es eine Straftat ist den Vogel vom Brutplatz zu vertreiben.
Es kam mit den Verantwortlichen zum Gespräch und es wurde festgelegt, dass der Abriss ruht bis die jungen Wanderfalken, Stockenten und Mehlschwalben ausgeflogen sind. Das Wanderfalken Paar hatte vier Junge die sie erfolgreich großgezogen haben. Außerdem gab es 45 Brutplätze von Mehlschwalben. Ich zeige Euch jetzt einige Bilder die ich bei meinen Schutzmaßnahmen aufgenommen habe. Bei meinen Beobachtungen fiel mir auf, dass in diesem Jahr die beiden Stockenten mehr unbefruchtete Eier hatten, als in den Jahren davor. Lag dies vielleicht an dem Stress durch die Abrissfirma?
Ich hoffe, dass nicht immer nur weggeschaut wird, denn die Tiere haben keine eigene Lobby. Es braucht nur jeder die Augen offen halten und der Natur und Umwelt geht es gleich ein wenig besser. Man muss nicht in der NABU oder im BUND sein um etwas zu bewirken. Wenn es darauf ankommt Schutzmaßnahmen durchzusetzen, sind sie häufig nicht da (z.B. HPA Baustelle).
Nun zeige ich Euch einige Bilder von verschiedenen Vogelarten die sich ebenfalls am oder im Gebäude Brutplätze suchen. Es brüteten schon in den letzten Jahren Hausrotschwänze, Bachstelzen, Mehlschwalben und viele Stadttauben hier. Die Brandgänse nutzten das Gebäude als Ruheplatz und sie suchten hier auch nach geeigneten Brutplätzen. Auch die Stockenten brüten schon seit Jahren in der Nähe der Wanderfalken. Ich fand es sehr schade, dass ein besonderer Brutplatz von Mehlschwalben während der Brutphase zerstört wurde.
Es geht nicht nur um Naturschutz sondern auch um Umweltschutz, wie Ihr auf den Bildern sehen könnt. Wollt Ihr mehr über Schutzmaßnahmen wissen, dann besucht meine Seiten Seeadlerschutz Hamburg, Wanderfalkenschutz Hamburg, Uhu Auswilderung oder Uhu Störungen.
Zusätzlich wurde der Wanderfalke auch noch von Personen vom Brutplatz vertrieben, die eine Drohne über den Brutplatz fliegen liesen. Es kamen Graffitisprayer und auch Fotografen hielten sich des öfteren in dem Gebäude auf.
Als Auflage für den zerstörten Wanderfalken Brutplatz sollte eine Ausgleichsmaßnahme geschaffen werden. Schaut Euch nur das Bild an, da fehlen einem doch die Worte. Wenn der Wanderfalke in dem für ihn gebauten Nistkasten brüten würde, hätten die jungen Turmfalken nicht überlebt. Ich habe mich mit den Verantwortlichen in Verbindung gesetzt und um einen neuen Standort für die Wanderfalken Nisthilfe gebeten. Dies wird auch in Kürze geschehen.
Ich hoffe für die Zukunft, dass alle Beteiligten eine Lehre aus diesem Vorgang gezogen haben. Und mit der Natur und unserer Umwelt besser umgehen.
Ich habe den Abriss 2014 monatelang begleitet, damit der Wanderfalke und andere Vögel nicht zu Schaden kommen. Dafür wollte HPA mir eine Aufwandsentschädigung zahlen. Ich habe auf das Geld verzichtet. Dafür sollte HPA eine Nisthilfe für Fischadler am Kreetsander Hauptdeich in 21109 Hamburg nach meinen Vorstellungen aufstellen. Wie schon oft versprechen Behörden einen etwas, aber mit der Umsetzung hapert es. So war es auch in diesem Fall. Es dauerte Jahre, 2020 war es so weit. Es steht plötzlich, ganz versteckt, eine aufgestellte Nisthilfe am Kreetsander Hauptdeich. Es sollte tatsächlich die Nisthilfe für den Fischadler sein. Derjenige der die Nisthilfe aufgestellt hat, kennt sich mit Fischadlern nicht aus. Ich bin mit dem Horst nicht einverstanden, da der Standort falsch ausgewählt wurde und die Nisthilfe viel zu niedrig ist. Dann wurde 2021 ein Bäum gefällt.
Ich frage mich, was ist mit dem Geld geschehen, auf das ich verzichtet habe um dafür einen Fischadlerhorst aufstellen können zu lassen, in dem auch Fischadler brüten.
So ein Horst für Fischadler von HPA aufzustellen zu lassen, da fehlen mir die Worte. Nun seht selber auf den Bildern. Mehr zum Thema unter:
Um Naturschutz nachhaltig zu betreiben, schickt diesen link www.natur-beobachtungen.de/news/news-2016 an Eure Freunde und vermeidet Luftballons und Plastikmüll.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits. Am Ende der Seite findet Ihr immer eine Liste über weitere Vogelbeobachtungen.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg