Graureiher (Ardea cinerea) sieht man in ganz Europa. Sie gehören zu unseren einheimischen Vogelarten und zählen zur Familie der Reiher. Vorkommen und Verbreitung: Je nach Standort (Europa, Eurasien, Afrika) ist der Graureiher ein Zugvogel (Kurzstreckenzieher) , ein Teilzieher oder ein Standvogel. Die Reiher fischen in Seen, Flüssen, Teichen und im Salzwasser. Graureiher haben eine Größe von bis zu 1m und können bis zu 25 Jahre alt werden. Wie sieht ein Graureiher aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung zeige ich Euch auch einige Bilder.
Sucht Ihr nur wo und wann sie brüten, was sie fressen, das Alter, die Feinde, das Gewicht, die Anzahl der Eier, die Merkmale, die Nahrung, die Brutdauer, die Brutzeit, die Lebenserwartung, die Flügelspannweite oder die Größe, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Nun zur Lebensweise. Wo brüten Graureiher? Graureiher bauen ihre Nester auf Bäumen. Wenn diese nicht vorhanden sind auch auf Sträuchern oder sogar am Boden. Sie brüten in Kolonien, die schon mal bis zu 100 Nester umfassen können. Hin und wieder brüten sogar ein Uhu in einer Graureiherkolonie. Wann brütet der Graureiher? Graureiher haben eine Jahresbrut in der Zeit von März bis Juni. Sie legen 4-5 hell blaugrüne Eier. Die Jungen werden sieben bis acht Wochen (Nesthocker) mit Nahrung versorgt. Junge Graureiher haben einen grau gestreiften Hals, keinen Augenstrich und keine Nackenfedern. Die jungen Graureiher müssen zuerst gut aufpassen, dass sie nicht von ihren Feinden überrascht werden. Die Feinde lauern überall, z.B. das Wetter, die Parasiten, der Seeadler, der Fuchs und der Mensch. Viele junge Graureiher sterben im Alter bis zu einem Jahr, durch ihre Fressfeinde.
Wenn im Februar die ersten Sonnenstrahlen erscheinen fangen die Graureiher an ihre Nester aus dem Vorjahr auszubessern. Dabei sind die Graureiher sehr wählerisch. Sie untersuchen viele verschiedene Zweige bevor sie sich für die richtigen für ihr Nest entscheiden. Nach der Übergabe des Zweiges an den Partner im Nest der diesen dann verbaut, wird sich erst mal ausgeruht.
Wenn man eine Graureiher Kolonie beobachtet stellt man fest, dass die jungen Graureiher sehr grob miteinander umgehen. Sie hacken (kämpfen) aufeinander ein und schreien und quieken wie eine Horde Schweine, wenn es um den besten Platz bei der Fütterung geht. Es geht so heftig zu, dass einige junge Graureiher das nicht überleben.
Was fressen Graureiher? Die Nahrung der Graureiher besteht überwiegend aus Fischen, Fröschen, Molchen und Wühlmäusen. Wenn die Graureiher ihre Speiballen / Gewölle auswürgen, dann fallen diese meistens ins Wasser. Die Graureiher warten häufig stundenlang darauf, dass die Nahrung bei ihnen vorbeikommt. Und dann schlagen sie blitzartig zu.
Wenn Graureiher auf Nahrungssuche gehen, hinterlassen sie am Ufer auch häufig ihre Fußspuren. Wie sehen die Fußspuren vom Graureiher aus? Dazu zeige ich Euch ein Bild.
Nun zeige ich Euch wie ein Graureiher Gewölle aussieht, wollt Ihr mehr wissen dann schaut auf meiner Seite Gewölle und Speiballen nach.
Nach der Fütterung findet erst mal Gefiederpflege statt und es wird ein kleines Nickerchen gehalten. Ansonsten stieren sie zu ihren Nachbarn wenn diese gefüttert werden, in der Hoffnung, dass sie auch etwas von der Nahrung abbekommen, denn die Nester liegen teilweise sehr eng nebeneinander.
Besonderheit: Es kann auch sein, dass die jungen Graureiher einen Uhu anstarren, der nebenan gebrütet hat. Mehr zum Thema demnächst, unter Uhu und Graureiher.
Graureiher gehören in Deutschland zu den Standvögeln. Im Winter sieht man sie an der Uferkante von Seen nach Nahrung suchen. Häufig gesellen sich auch Silberreiher dazu, die auch den Winter in Deutschland verbringen.
Die Vogelgrippe breitet sich immer mehr unter den Graureihern aus. Mehr infos zur Vogelgrippe unter:
Außerhalb der Brutzeit (Herbst, Winter) sieht man häufiger mehrere Graureiher die sich um Nahrung (Fisch) streiten. Wenn einer einen Fisch gefangen hat, heißt es noch lange nicht, dass er ihn auch frisst. Hin und wieder jagen10 Graureiher ihm den Fisch wieder ab. Dazu einige Bilder
Auch die Graureiher müssen sich anpassen. Die Gewässer werden immer mehr mit Pestiziden, Insektiziden, Gülle und Müll verunreinigt. Auch das ausbringen von zuviel Gülle auf den Wiesen und Feldern schadet nicht nur dem Graureiher, sondern auch der Nahrung der Graureiher. Frösche, Molche und Fische sterben immer mehr aus. Da bleibt dem Graureiher nichts anderes übrig, als sich einen neuen Lebensraum zu erobern. Die Stadt. Gesunde Fische findet er immer noch in den Gartenteichen.
Graureiher haben auch kein Problem mit anderen Vogelarten, wie z.B. mit Löffeln und Weißstörchen zusammen an einem Brutplatz zu brüten. Auf den nächsten Bildern seht Ihr wie der Graureiher sich ein Nest neben den Weißstorch und Löffler baut.
In den Wintermonaten beobachteten wir Graureiher, die auf Wiesen Wühlmäuse fingen. Da müssen sie auch schon mal richtig laufen, was bei Graureihern eher selten der Fall ist, da sie ja sonst sehr langsam über Wiesen oder durchs Wasser schreiten.
Vor Jahren haben die Graureiher noch die Silberreiher (die nicht geschlechtsreifen) vertrieben. Jetzt lassen die Graureiher die Silberreiher für sich die Arbeit machen.
Wie man schön auf dem Foto sehen kann, fliegt der Graureiher immer von hinten an. Durch diesen Überraschungseffekt verliert der Silberreiher seinen Fisch und der Graureiher schnappt erneut nach dem Fisch.
Welche Reiherarten sieht man in Deutschland? Den Graureiher, den Kuhreiher, die Rohrdommel, den Seidenreiher, den Silberreiher, den Purpurreiher und die Zwergdommel. Durch den Klimawandel erscheinen immer mehr neue Reiher aus Afrika in Europa. Wie z.B. der Küstenreiher. Mehr unter:
Die Graureiher haben auch keine Scheu früh morgens im Garten im Zierteich zu fischen. Unsere schönsten Beobachtungsplätze sind die Fischteiche in der Lewitz und entlang der Elbauen. Und nun viel Spaß bei der eigenen Vogelbeobachtung, denn Vögel beobachten bringt immer wieder Spaß.
Weiterhin viel Spaß auf meinen anderen Seiten,z.B. der Weißstorch oder die Graugans. Und nun viel Spaß bei der eigenen Vogelbeobachtung, denn Vögel beobachten bringt immer wieder Spaß.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über den Graureiher und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Lateinisch, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Ardea cinerea
Familie: Reiher (Ardeidae)
Englischer Name: Grey Heron
Spanischer Name: Garza real
Französischer Name: Heron cendre
Italienischer Name: Airone cenerino
Größe: 100cm
Gewicht: 1900g
Flügelspannweite: 194 cm
Schnabel: Unter Schnabelform
Geschwindigkeiten: Unter Geschwindigkeit der Vögel
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Juni
Brutzeit: März bis Juni
Brut: 1 Jahresbrut
Eier/Gelegegröße: 4-5
Brutdauer: 28 Tage
Nestlingsdauer: 50 Tage
Nahrung: Fisch, Frösche, Mäuse, Großinsekten
Alter: Lebenserwartung 25 Jahre
Zugvogel: Ja / in Deutschland Standvogel
Liste der Feinde: Klimawandel, Infektionskrankheiten, Parasiten, Wetter, Seeadler, Uhu, Rabenvögel, Fuchs, Marderhund, Mensch
Merkmale: Dolchartiger orange Schnabel, langer Hals, Nackenfeder (Schmuckfedern), Stirn weiß, Körper hellgrau
Alles über die Mauser der Vögel
Die fünf Sinne vom Graureiher
Alles über Schlafplätze der Vögel
Weitere Steckbriefe und Infos zum Thema Vögel, unter Vogelsteckbriefe oder Schreitvögel.
Häufig bekomme ich die Frage gestellt: „Ich habe einen kranken Graureiher/Fischreiher gefunden, was soll ich machen?” Die Antwort findet Ihr unter Häufig gestellte Fragen, Vogel gefunden – Was tun?
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachunterricht, für Artensteckbriefe, für Arbeitsblätter und für Referate oder einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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