Der Kiebitz (Vanellus vanellus), Vogel des Jahres 2024, gehört zur Familie der Regenpfeifer (Charadriiformes). Zur Familie vom Kiebitz gehören z.B. auch noch der Kiebitzregenpfeifer, der Sandregenpfeifer, der Mornellregenpfeifer und der Goldregenpfeifer. Verbreitungsgebiet und Vorkommen: Ihr könnt den Kiebitz in fast ganz Europa beobachten. Wir haben den Kiebitz in Skandinavien, Frankreich, Holland, England und Deutschland gesehen. Der Kiebitz ist je nach Verbreitungsgebiet ein Zugvogel oder ein Standvogel. Sein Winterquartier erstreckt sich von Mitteleuropa, Nordafrika bis nach China und Japan. Der Kiebitz ist mit seinen 30cm so groß wie eine Türkentaube.
Wie sieht ein Kiebitz aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung zeige ich Euch einige Bilder.
Sucht Ihr nur wann der Kiebitz Vogel des Jahres war, wo und wann er brütet, was sie fressen, die Flügelspannweite, das Gewicht, das Alter, die Fortpflanzung/Paarungszeit, die Brutzeit, das Gelege, die Nahrung, die Anzahl der Eier, den Brutplatz, die Brutdauer, die Feinde und die Größe, die Eigenschaften, dann schaut im Steckbrief für Kinder nach.
Aussehen: Kiebitz Männchen und Weibchen sehen im Gefieder gleich aus. Man unterscheidet sie an Größe und Gewicht. Das Weibchen ist größer und schwerer. Im Prachtkleid ist der Kopfschmuck des Männchens länger, als der vom Weibchen.
Auf Grund ihres schaukelnden Flugstils nennt man den Kiebitz auch Gaukler der Lüfte. Im Frühjahr findet ein Balzflug über seinem Brutgebiet statt. Ruf und Stimme: Während der Balz hört man ihre Rufe/Stimme schon von weitem. Es ist ein kiwit-kiwit. Der Ruf wird ständig wiederholt. Hin und wieder wird die Balz am Boden fortgeführt, wobei sie in geduckter Haltung im Kreis oder hin und her laufen. Es lohnt sich das Verhalten während der Balz genauer anzuschauen. Hierzu ein Bild.
Nun zeige ich Euch noch ein paar Bilder die ich bei der Balz der Kiebitze fotografiert habe. Es ist nicht einfach den Gaukler der Lüfte immer im Sucher der Kamera zubehalten, wenn er am Himmel seine waghalsigen Manöver fliegt. Dabei dreht er sich um seine eigene Achse oder er schießt kopfüber zu Boden und kurz vor dem Boden steigt er wieder auf. Man sieht Kiebitze auch häufiger im Synchronflug. Nun ein paar Bilder.
Hat sich das Weibchen für ein Männchen entschieden, dann kommt es zur Fortpflanzung. Nun ein paar Bilder zur Paarung von Kiebitzen.
Lebensraum: Wo und wann brütet der Kiebitz? Das Brutgebiet der Kiebitze befindet sich meistens auf Feuchtwiesen, in Flussniederungen oder auf einem Acker. Sie haben eine Jahresbrut in der Zeit von April bis Juli. Kiebitze legen 3 bis 4 olivgrüne Eier in eine Nestmulde aus Grashalmen. Die Brutdauer beträgt bis zu 25 Tage. Die jungen Küken gehören zu den Nestflüchtern. Die jungen Küken suchen sich von Anfang an ihre Nahrung selber. Was fressen Kiebitze? Die Nahrung der Kiebitze besteht überwiegend aus Insekten, Schnecken, Spinnen und Regenwürmern. Die Jungen werden von dem Weibchen geführt und das Männchen achtet in einiger Entfernung auf ihre Sicherheit. Bei Störungen im Revier greift der Kiebitz seine Feinde sofort an.
Thema Feinde: Die kleinen Kiebitze gehen gleich auf Wanderschaft, und bei Gefahr wird sich schnell versteckt. Die Eltern fliegen Scheinangriffe auf eventuelle Feinde. Die Feinde lauern überall, in der Luft und auf dem Boden. Zu ihrem schlimmsten Feind gehört der Mensch. Er zerstört ihren Lebensraum durch monotone Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen. Andere Feinde sind die Infektionskrankheiten, die Parasiten, der Fuchs, das Hermelin, die Rohrweihe, die Greifvögel, die Rabenvögel und die Möwen.
Nun zeige ich Euch wie es aussieht wenn Kolkraben im Revier der Kiebitze auftauchen. Von allen Seiten kommen die Kiebitze angeflogen um den Kolkraben zu vertreiben. Häufig sieht man auch Rotschenkel, Austernfischer und Säbelschnäbler dabei.
Außerhalb der Brutzeit versammeln sich die Kiebitze in großen Schwärmen, zusammen mit Goldregenpfeifern, Kiebitzregenpfeifern, Sandregenpfeifern und oft auch mit Lachmöwen. Dazu ein Foto.
Ob man in naher Zukunft noch große Schwärme Kiebitze zu sehen bekommt ist fraglich. So wenige wie in diesem Jahr bei uns angekommen sind – ist es schon erschreckend. Und dann werden diejenigen die noch bei uns ankommen durch Landwirtschaftliche Arbeiten gestört. Es kommt zu keinen Bruterfolgen da die Nester zerstört werden. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir die alten Bilder anschauen auf denen die Kiebitze mit ihren jungen Küken noch unbeschwert die Natur geniessen können.
Nun zeige ich Euch einige Bilder auf denen Ihr sehen könnt wie junge Kiebitze im ersten Federkleid aussehen. Kiebitze in Jugendkleid haben einen weißen Saum um die ersten Federn.
Auch die jungen Kiebitze müssen für das spätere Leben lernen. Sie üben z.B. die Revierverteidigung und die Vertreibung von Rivalen im spielerischen Kampf mit ihren Geschwistern. Dazu einige Bilder.
In den siebziger und achtziger Jahren gab es noch viele Kiebitze in Hamburg auf den Kirchdorfer Wiesen. Als die Mülldeponie Hamburg Georgswerder in den achtziger Jahren saniert wurde, und die Silbermöwen auf der Deponie keine Nahrung mehr fanden, verschwanden auch die Kiebitze aus Hamburg. Denn die Möwen holten sich jetzt die Eier und auch die jungen Kiebitze und fütterten damit ihre Jungvögel. So wurde die gesamte Kolonie von Kiebitzen in Hamburg von Möwen zerstört. Auch viele andere Bodenbrüter verschwanden (Rotschenkel). Die Füchse haben auch ihr Teil dazu beigetragen.
Durch den Klimawandel verändert sich auch das Zugverhalten der Kiebitze. Ich beobachte in den letzten Jahren, dass immer mehr Kiebitze in den Wintermonaten in Norddeutschland zusehen sind. Woran liegt das? Es ist zu warm und sie finden genügend Nahrung.
Viele Kiebitze aus Skandinavien machen bei uns Zwischenrast bevor sie in ihr Winterquartier nach Mittel- und Südeuropa oder nach Afrika fliegen. Viele Kiebitze kommen heute auch viel früher aus ihrem Winterquartier zurück (wenn sie überhaupt noch hinfliegen). Nun zeige ich Euch einige Bilder, als sie noch in großen Schwärmen regelmäßig gen Süden flogen.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder in der Grundschule über den Kiebitz und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Lateinisch, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Vanellus vanellus
Familie: Regenpfeifer (Charadriidae)
Englischer Name: Lapwing
Spanischer Name: Avefria
Französischer Name: Vanneau huppe
Italienischer Name: Pavoncella
Größe: 30cm
Gewicht: 300g
Flügelspannweite: 75 cm
Geschwindigkeiten: Unter Geschwindigkeit der Vögel
Fortpflanzung/Paarungszeit: April bis Juni
Brutzeit: April bis Juli
Alles über Nester
Brutplatz: Boden
Bruten: 1 Jahresbrut
Anzahl der Eier/Gelegegröße: 3-4
Brutdauer: 25 Tage
Nestlingsdauer: Nestflüchter
Nahrung: Regenwürmer, Spinnen, Larven, Insekten, Schnecken
Alter: Lebenserwartung 20 Jahre
Zugvogel: Ja
Liste der Feinde: Parasiten, Infektionskrankheiten, Wetter, Falken, Fuchs, Marder, Möwen, Greifvögel, Mensch
Vogel des Jahres: 1996
Eigenschaften: Können fliegen, sind tagaktiv, sind Nestflüchter, sind angriffslustig
Alles über die Mauser
Die fünf Sinne vom Kiebitz
Alles über die Vogelberingung
Weitere Steckbriefe zum Thema Vögel, unter Vogelsteckbriefe oder Limikolen und zum Thema Tiere, unter Tiersteckbriefe.
Häufig bekomme ich die Frage gestellt: „Ich habe eine kranken Kiebitz gefunden, was soll ich machen?” Die Antwort findet Ihr auf meiner Seite unter Kranker & verletzter Vogel gefunden.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits. Am Ende der Seite findet Ihr immer eine Liste über weitere Vogelbeobachtungen.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Unsere besten Beobachtungsgebiete vom Kiebitz waren Hamburg (Kirchdorfer Wiesen), die Kehdinger-und Haseldorfer Marsch, Tönning, Hamburger Hallig und die Lewitz.
Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten, wie z.B. Singvögel, der Wanderfalke oder der Uhu. Und nun viel Spaß bei der eigenen Vogelbeobachtung, denn Vögel beobachten bringt immer wieder Spaß.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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