Der Kormoran wurde zum Vogel des Jahres 2010 gewählt. Er ist der Problemvogel Nummer 1 der Nation. Seit Jahren wird schon versucht seine Anzahl zu dezimieren, da alle Angst haben, dass es bald keinen Fisch mehr gibt. Um 1985 wurde er schon mal bei uns in Deutschland fast ausgerottet. In Mecklenburg-Vorpommern, im Anklamer Moor, eines der größten Brutgebiete der Kormorane wurde auf brutale Weise (2005) versucht alle Kormorane samt Brut und Eiern zu vernichten. Der Kormoran hat durch sein Brutverhalten in den Jahren darauf die Verluste wieder ausgeglichen. Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) gehört zur Familie der Kormorane.
Wie sieht ein Kormoran aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und Beschreibung zeige ich Euch auch einige Bilder.
Sucht Ihr das Alter, die Anzahl der Eier, die Nahrung (Fressen), die Feinde, das Gewicht, die Brutzeit, die Flügelspannweite oder die Größe, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Vorkommen und Verbreitung: Er ist auf der ganzen Welt verbreitet, und somit sieht man ihn in ganz Europa überall an den Küsten, Seen, Fischteichen, Flüssen und Kanälen. Der Kormoran, die Krähenscharbe und die Zwergscharbe gehören zur Familie der Kormorane. Und diese wiederum gehören zusammen mit den Pelikanen und den Tölpeln zu den Ruderfüßlern. Der Kormoran gehört zu den Standvögeln. Er gehört zu unseren einheimischen Vogelarten.
Der Kormoran ist ein großer (ca. 1m) schwarzer Vogel mit einem flachen Schnabel. Dieser hat am Ende einen Haken damit er den Fisch besser halten kann. Im Prachtkleid, je nach Sonneneinwirkung, glänzen die Federn bläulich und grün. Zusätzlich hat er einen weißen Kopf und ein weißes Halsgefieder. Kormoran Weibchen und Männchen unterscheiden sich im Aussehen nur durch Größe und Gewicht. Das Männchen ist größer und schwerer und im Prachtkleid ist sein Kopf heller.
Nun zur Lebensweise. Wo und wann brüten Kormorane? Die Kormorane, die ich beobachtet habe fingen schon Anfang Februar (2009) mit der Balz an und Ende Februar brüteten die ersten schon. Kormorane werden erst im dritten Jahr Geschlechtsreif.
Sie legen 2 bis 5 Eier und die Brutdauer beträgt ca. 28 Tage. Die Nestlingszeit beträgt etwa 48 Tage und nach dem Ausfliegen werden die Jungen Kormorane noch 10 Wochen zusätzlich mit Nahrung von den Eltern versorgt. Kormorane brüten in Kolonien auf Bäumen, Felsvorsprüngen und auf dem Boden. Ihre Nester bauen die Partner gemeinsam aus Zweigen, und polstern diese mit Wasserpflanzen aus.
Während der Balz geht es schon heftig zur Sache. Wenn die Männchen ihre Nester vom Vorjahr besetzen und durch Flügelschlagen und Rufe die Weibchen anlocken, dann kommt es zu heftigen Kämpfen unter den Männern. Einige Männchen wollen sich nicht nur ein Nest erkämpfen, sondern auch gleich das Kormoran-Weibchen des früheren Nestbesitzers mit übernehmen. Kormorane führen eine Saisonehe und sie suchen sich jedes Jahr einen neuen Partner.
Während die ersten schon lange brüten stehen immer noch einige Männchen auf ihren Nestern und hoffen ein Weibchen anzulocken. Dadurch kann es vorkommen, dass einige erst im Mai mit der Brut beginnen.
Man sieht jetzt noch viele Altvögel mit Ästen herum fliegen, mit denen sie ihre Nester ausbessern. Bei großer Hitze brechen sie frische Zweige ab, die sie durchs Wasser ziehen und zum Nest bringen um den Jungen Kühlung durch Verdunstung zu verschaffen.
Ich fand es sehr interessant, wie so ein Kormoran bei großer Hitze seine Jungen mit Wasser versorgt. Er holt das Wasser im Kehlsack aus dem See und verteilt es an die Jungvögel.
Die meisten Kormorane die ich beobachtet habe hatten 3 Junge. Als ich das erste Mal einen jungen Kormoran sah staunte ich nicht schlecht, denn er hatte eine dunkle Haut. Nach ein paar Tagen schaffen die Kleinen es auch über den Nestrand zu schauen. Einer der Eltern bleibt immer am Nest, um die Jungen vor Feinden zu schützen. Die Jungen fangen an nach Futter zu betteln, indem sie gegen den Schnabel der Eltern stupsen und sie so zum hoch Würgen der Nahrung animieren. Sobald die Eltern jetzt den Schnabel öffnen, verschwinden die Köpfe der Jungen vollständig im Schlund der Eltern. Dies sieht manchmal aus, als wenn ein Aal gefressen wird.
Bei der Fütterung gibt es immer was zusehen. Wenn die Jungen größer geworden sind, werden auch die Aale größer wie ihr gleich sehen werdet. Der junge Kormoran hat es nicht geschafft diesen großen Aal herunterzuschlucken, und somit hat der Altvogel ihn wieder herausgezogen.
Mit fortgeschrittenem Alter, sind sie am Tag mit Flugübungen beschäftigt. Wenn man sieht, dass alle Köpfe sich gleichzeitig in eine Richtung drehen, weiß man aus Erfahrung dass im Nachbarnest die Jungen gefüttert werden. Und auf dem nächsten Bild kann man gut sehen warum die Eltern ihr Nest ständig ausbessern müssen.
Die Kämpfe der Jungen dienen dazu zu lernen, sich im späteren Leben durchzusetzen und ihr Nest zu verteidigen. Feinde: Nicht nur der Mensch ist der Feind vom Kormoran sondern auch der Seeadler, die Krähe, der Uhu, die Großmöwe und der Marder. Es kommt auch vor, dass der Uhu in der Kormorankolonie brütet, so wie bei den Graureihern.
Nun haben die ersten jungen Kormorane ihr Nest verlassen. Nach ein paar Tagen sieht es an einer Stelle am See so aus, als ob man dort einen Kindergarten für Kormorane eingerichtet hat. Hier trocknen und putzen die Jungen ihr Gefieder. Von hier aus geht es gemeinsam mit ihren Eltern zum Fische fangen. Zum Üben werden auch schon mal alte Blätter vom Grund geholt, die sie dann hoch werfen und wieder danach schnappen. Wenn endlich einer einen Fisch gefangen hat, versuchen die anderen ihm diesen wieder abzujagen.
Das Gefieder der Kormorane ist nicht ganz Wasserdicht. Nach einer gewissen Zeit nimmt es soviel Wasser auf, dass sie Mühe haben aus dem Wasser zukommen. Sie müssen um an Land zu fliegen richtig auf dem Wasser Anlauf nehmen. Und nun kann man auch schön sehen, wie groß die Flügelspannweite ist (ca. 160 cm).
Und wenn sie an Land angekommen sind breiten sie ihre Flügel zum Trocknen aus.
Wenn ein Kormoran zum Fischen abtaucht gibt es hin und wieder Überraschungen wenn er wieder auftaucht. So wie ihr hier sehen könnt, wollen Silbermöwen und Lachmöwen etwas vom Fisch ab haben. Wollt Ihr noch weitere interessante Beobachtungen sehen, dann besucht meine Seite: Möwe – Kormoran und Aal.
Wenn der Stint in Hamburg die Elbe hinauf kommt, dann ist immer was los. Die Kormorane sitzen entlang der Elbe auf Bäumen oder alten Pollern und warten auf den Stint. Ist der kleine Fisch da, dann fliegen sie gemeinsam los und gehen auf die Jagd. Sie werden von Krähen und Möwen nicht aus den Augen gelassen.
Die Kormorane tauchen nach dem kleinen Fisch und das bekommen die Möwen mit. Da die Möwen nicht so tief tauchen können, warten sie an der Wasseroberfläche bis der Kormoran auftaucht, und ehe sich der Kormoran versieht ist der von ihm gefangene kleine Fisch verschwunden. Die Möwen haben sich förmlich auf das abjagen vom Stint beim Kormoran spezialisiert. Sobald die Kormorane auftauchen schlagen die Möwen zu.
Auch Rabenkrähen versuchen beim Kormoran etwas abzustauben. Wenn die Fischjäger eine Pause einlegen, schließen sich die Möwen an. Wie auf den Fotos zusehen ist hat eine Möwe Erfolg gehabt, dann muss sie aufpassen, dass sie den Fisch nicht gleich an eine andere Möwe verliert.
Am Ruheplatz hinterlassen die Kormorane auch ihren Speiballen (Gewölle) und darauf warten die Großmöwen und Rabenvögel. Sobald die Kormorane ihren Ruheplatz einnehmen sind sofort die Möwen da und sie können es kaum abwarten bis die Kormorane ihre Überreste (Speiballen) auswürgen. Mehr über Speiballen unter:
Auf einem großen See fischen schon mal über hundert Kormorane gemeinsam. Sie treiben die Fische in einem Kreis zusammen und schlagen dann gemeinsam zu.
Kormorane haben extra Schlafplätze. Während der Brutzeit treffen sich dort nur die noch nicht Geschlechtsreifen. Im Herbst wenn sich dort auch die Jungen mit ihren Eltern einfinden, können ganz schnell ein paar Tausend zusammen kommen. Wenn die Kormorane in den Süden ziehen, sieht es am Himmel fast genauso aus, als wenn die Gänse ziehen. Nur in der Führungsspitze geht es hektischer zu.
Nun zeige ich euch mal wie es aussieht wenn ein Kormoran schnorchelt, im Landeanflug ist und wenn drei Junge Ausschau halten.
Das Kormorane gemeinsam fischen gehen ist nichts neues. Sie sind aber auch lernfähig beim Fischen, und entwickeln immer neue Fangtechniken (Jagdverhalten) um möglichst schnell die Fische zu erbeuten. Ich beobachte schon seit längerem, dass sich die Kormorane beim Fischen in zwei lange Reihen aufteilen. Sie schwimmen eine Zeit parallel nebeneinander und klatschen mit ihren Flügeln auf das Wasser. Anschließend treiben sie sich die aufgescheuchten Fische gegenseitig zu. Wie so etwas aussieht, dazu einige Bilder.
Zum Schluss zeige ich Euch noch drei Bilder … und so schöne Vögel sind zum Abschuss freigegeben.
Die Schlafbäume der Kormoran zu fällen bringt garnichts, denn sie weichen dann auf Leitungen aus.
Nun zeige ich Euch zwei Bilder auf denen Ihr den Unterschied zwischen Kormoran und Krähenscharbe gut sehen könnt. Schaut Euch den Kopf von der Krähenscharbe genau an, und Ihr werdet sehen die Stirn läuft steil nach oben und der Schnabel ist dünner. Die Krähenscharbe ist auch deutlich kleiner.
Im Mittelmeerraum gibt es auch eine Unterart von der Krähenscharbe. Mehr unter:
Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten, wie z.B. der Uhu oder Wanderfalken in der Stadt. Und nun viel Spaß bei der eigenen Vogelbeobachtung, denn Vögel beobachten bringt immer wieder Spaß.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über den Kormoran und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Lateinisch, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Phalacrocorax carbo
Familie: Kormorane
Englischer Name: Great Cormorant
Spanischer Name: Cormoran grande
Französischer Name: Grand Cormoran
Italienischer Name: Cormorano
Größe: 100 cm
Gewicht: 2500g
Flügelspannweite: 160 cm
Geschwindigkeiten: Unter Geschwindigkeit der Vögel
Fortpflanzung/Paarungszeit: Februar bis Mai
Brutzeit: Februar bis Mai
Brut: 1 Jahresbrut
Anzahl der Eier/Gelegegröße: 2-5
Brutdauer: 28 Tage
Nestlingsdauer: 48 Tage
Nahrung: Fisch Krabben,
Alter: Lebenserwartung 20 Jahre
Zugvogel: Ja / Deutschland Standvogel
Liste der Feinde: Klimawandel, Seeadler, Krähen, Uhu, Mensch
Alles über die Mauser der Vögel
Die fünf Sinne vom Kormoran
Alles über die Vogelberingung
Weitere Steckbriefe für Kinder in der Grundschule und Infos zum Thema Vögel, unter Vogelsteckbriefe für Kinder.
Kormorane halten sich auch gerne im Schutz von Gänsen, Graureihern, Silberreihern und Möwen auf. Auf dem ersten Bild seht Ihr einen Jungvogel (Immatur) mit zwei Austernfischern.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachunterricht, für Artensteckbriefe, für Arbeitsblätter und für Referate oder einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern, mit Vogel-Portraits oder Vogelbilder zum Lernen.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Luxemburg, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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