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Der Weidensperling

Der Weidensperling (Passer hispaniolensis) gehört genauso, wie unsere heimischen Haussperlinge und Feldsperlinge zur Familie der Sperlinge. Verbreitung: Wir haben den Weidensperling schon in Europa in Spanien, auf Madeira, in Griechenland, in der Türkei und in Afrika beobachtet. In Deutschland haben wir ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Weidensperlinge sieht man häufig in großen Schwärmen auch mit anderen Vogelarten gemeinsam herumziehen. Sie gehören zu den Zugvögeln und ihr Winterquartier liegt in Afrika.
Sucht Ihr nur wann und wo sie brüten, was sie fressen, das Alter, die Größe, das Gewicht, die Flügelspannweite, die Brutdauer, die Feinde, die Nahrung oder ob sie zu den Nestflüchtern oder Nesthockern gehören, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Der Weidensperling ist mit seinen 16 cm etwas größer als der Buchfink.
Wie sieht der Weidensperling aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung vom Weidensperling zeige ich Euch einige Bilder.

Aussehen Weidensperling

Aussehen - Weidensperling Männchen im Prachtkleid bestimmen

Weidensperling Männchen im Prachtkleid und Weibchen sehen unterschiedlich aus. Die Weibchen haben einen hellen Schnabel, ihr Gefieder ist heller und sie sehen schlanker aus. Das Männchen hat einen schwarzen Rücken mit cremefarbenen Strichen, die Flügel sind kastanienbraun mit einer weißen Binde, die Unterseite ist hell, die Flanken und Brust sind schwarz gestrichelt. Der Oberkopf ist rotbraun, die Augen sind dunkel, der Schnabel ist schwarz kräftig und läuft spitz zu, auf den Wangen haben sie einen großen weißen Fleck und ihre Beine sind rötlich. Im Winter, im Schlichtkleid, könnte man sie mit dem Haussperling verwechseln.

Aussehen vom Weidensperling Weibchen Aussehen vom Weidensperling Männchen Aussehen - Kopf vom Weidensperling
Bilder zum Aussehen und Erkennen vom Weidensperling Weibchen und Männchen

Lebensraum & Stimme vom Weidensperling

Der Lebensraum vom Weidensperling ist je nach Standort sehr unterschiedlich. In Afrika sieht man sie z.B. hin und wieder in Oasen mit Webervögeln zusammen. In Spanien und Griechenland sieht man die Sperlingsvögel in Ortschaften, in Eukalyptusbäumen, auf Wiesen, auf Feldern mit Knicks und auf Brachflächen. Wichtig ist es, dass in ihrem Lebensraum auch Wasser in ihrer Nähe ist, denn sie nehmen wie alle Spatzen gerne ein Wasserbad.

Sperlingsart: Kolonie Weidensperlinge brütet in Eukalyptusbäumen

Wenn sie nach dem gemeinsamen fressen auf einer Kuhweide eine Pause einlegen, und bevor es erneut zur Nahrungssuche geht, wird gemeinsam gezwitschert. Ihr Ruf und ihr Gesang ähnelt unseren Haussperlingen. Der Ruf ist ein „tschi-tschi-tschi“. Warum heißt er Weidensperling? Man sieht sie sehr oft auf naturbelassenen Weiden (Kuhwiesen) nach Nahrung suchen. Da passt der Name gut zum Vogel. Nun ein paar Bilder vom Lebensraum der Weidensperlinge.

Lebensraum vom Weidensperling Lebensraum vom Weidensperling Lebensraum vom Weidensperling
Abbildungen/Bilder vom Lebensraum der Weidensperlinge

Balz, Brutverhalten und Aufzucht

Die Balz der Weidensperlinge kann man im März beobachten. Das Männchen besetzt einen geeigneten Brutplatz und lockt durch Rufen und Gesang Weibchen an. Dieses Schauspiel kann man gut in ihren Brutkolonien, z.B. in Büschen, in Bäumen, an Storchennestern, sowie an Kolkrabennestern, an Milannestern oder an Reihernestern beobachten. Gleichzeitig ist es ein guter Schutz vor einigen Fressfeinden.

Weidensperlinge brüten am Milanhorst Brutplatz am Storchenhorst Weidensperlinge brüten im Eukalyptusbaum
Brutplätze von Weidensperlingen in Europa

Hat sich ein Paar gefunden geht es mit dem Nestbau los, oder ein altes Nest wird neu hergerichtet. Sie nutzen auch von anderen Vögeln die Nester. Weidensperlinge gehören zu den Höhlenbrütern. Sie bauen ihre Nester in Mauerspalten, in Baumhöhlen, in Palmen, in Laternen oder in Ruinen. Die Nester bestehen aus trockenen Pflanzenteilen, und die Nestmulde wird mit Federn, Tierhaaren oder Flugsamen von Rohrkolben ausgepolstert.

Kleine Kolonie Weidensperlinge am Brutplatz beobachten

Wenn die Weidensperlinge ihre Nester in Bäumen bauen, bauen mehrere Sperlinge ihre Nester wie die Webervögel aneinander. Sie sind meistens rund und haben eine Öffnung.

Nest vom Weidensperling Nest vom Weidensperling Unfertiges Nest vom Weidensperling
Abbildungen: Nester von Weidensperlingen

Die Männchen fangen mit dem Nestbau an. Sobald sie eine Partnerin gefunden haben, wird das Nest gemeinsam fertig gestellt und ausgepolstert.

Material zum Nest auspolstern Weibchen mit Material zum Nest auspolstern Männchen mit Material zum Nest auspolstern
Sperlingsart: Männchen und Weibchen mit Material zum Nest auspolstern

Wann brüten Weidensperlinge? Sie haben 1-2 Jahresbruten in der Zeit von April bis Juli. Sie legt 4-6 weißliche Eier mit dunklen Flecken. Die Brutzeit beträgt ca. 12 Tage und dann folgt eine Nestlingszeit von ca. 14 Tagen. Beide Eltern versorgen die Jungen mit Nahrung bis sie flügge geworden sind. Die Jungvögel sehen fast wie die Weibchen aus, sie sind nur ein wenig dunkler.

Weidensperling Männchen und Weibchen suchen Nahrung für ihre Jungen

Nahrung vom Weidensperling

Was fressen Weidensperlinge? Die Nahrung besteht überwiegend aus Gräsern, Knospen und Wild-Sämereien. Während der Eiablage und Aufzucht der Jungen, gehören zu ihrer Nahrung auch Insekten, Würmer, Heuschrecken, Spinnen und Larven. Die jungen Weidensperlinge bekommen auch pflanzliche Nahrung ins Nest gebracht. Dazu gehören junge Pflanzentriebe, gerade aufgegangene Blätter und frische Grassamen.

Sämereien: Nahrung vom Weidensperling Heuschrecke: Nahrung vom Weidensperling Heimchen: Nahrung vom Weidensperling
Bilder von der Nahrung der Weidensperlinge

Verhalten und Lebensweise

Sperlinge allgemein sind sehr gesellige Vögel, sie baden zusammen und es wird auch gemeinsam ein Sandbad genommen. Bilder zum Thema findet Ihr unter Haussperling. Sie brüten in Kolonien und außerhalb der Brutsaison haben sie gemeinsame Schlafplätze. In Hecken und Büschen sitze sie häufig mit Blaumeisen, Amseln Finken und Ammern zusammen. Sie schließen sich auch anderen Vögeln an um mit denen gemeinsam auf den Vogelzug zu gehen. Im Frühjahr kann man in Spanien und Portugal ohne weiteres über fünfhundert Weidensperlinge gemeinsam auf Nahrungssuche sehen. Aber wie lange noch? Viele Sperlingsvögel landen jedes Jahr in Fangnetzen von Vogeljägern.

Trupp Weidensperlinge beobachten Weidensperlinge und Grauammern bestimmen Lebensweise: Weidensperlinge beobachten
Bilder zum Verhalten der Weidensperlinge

Feinde vom Weidensperling

Die Feinde vom Weidensperling lauern überall. Der Mensch zerstört seinen Lebensraum, indem er viele natürlich bewirtschaftete Weiden zu Ackerflächen umwandelt. So wird den Sperlingen die natürliche Nahrung entzogen. Bei vielen Rabenvögeln und Greifvögeln steht der Weidensperling auf der Speisekarte. Zu den natürlichen Feinden gehören auch die Marder, die Ratten und das Hermelin, dass die Nester in Hecken, in Büschen und in Mauerspalten plündert.

Sperber: Feind vom Weidensperling Schwarzmilan: Feind vom Weidensperling Wanderfalke: Feind vom Weidensperling
Bilder von den Feinden der Weidensperlinge

Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief über den Weidensperling und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Lateinisch, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.

Weidensperling-Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Passer hispaniolensis
Englischer Name: Spanish Sparrow
Spanischer Name: Gorrion moruno
Französischer Name: Moineau espagnol
Italienischer Name: Passera sarda
Familie: Sperlinge
Verbreitung: Südeuropa, Afrika, Asien
Lebensraum: Offene bis halboffene Kulturlandschaften, Wiesen, Äcker, Oasen
Größe: 16 cm
Gewicht: 26g
Flügelspannweite: 24 cm
Geschwindigkeiten: unter Geschwindigkeit der Vögel
Schnabel: Unter Schnabelform
Brut: 1-2 Jahresbruten
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Juli
Brutzeit: April bis Juli
Brutplatz: Büsche, Sträucher, Hecken, Natur-Steinmauern, fremde Nester, Untermieter in Milan-, Kolkraben-, Reiher- und Storchennestern
Anzahl der Eier/Gelegegröße: 4-6
Brutdauer: 12 Tage
Nestlingsdauer: 14 Tage
Nahrung: Gräser, Knospen, Sämereien, Insekten, Würmer, Larven,
Liste der Feinde: Klimawandel, Mensch, Sperber, Falken, Eulen, Rabenvögel, Marder (Großes Wiesel), Katzen
Zugvogel: Ja (Kurzstreckenzieher)
Winterquartier: Afrika
Alter: Lebenserwartung 6 Jahre
Alles über die Mauser der Vögel
Weitere Information und Steckbriefe unter Singvögel und Vogelsteckbriefe.

Wie immer zum Schluss ein paar Bilder die wir bei unseren Beobachtungen bei den Weidensperlingen aufgenommen haben.

Bilder von unseren Beobachtungen

Weidensperling bei der Balz Brutplatz vom Weidensperling Spatz besucht Weidensperling
Weidensperling Männchen im Prachtkleid Weidensperling mit jungen Blättern Kolonie Weidensperlinge
Weidensperlinge in einer Dornenhecke Weidensperling sucht Würmer Weibchen vom Weidensperling
Weibchen vom Weidensperling Männchen auf Nahrungssuche Trupp Weidensperlinge
Bilder von unseren Beobachtungen bei den Weidensperlingen

Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten, wie z.B. Besonderheiten aus der Vogelwelt oder der Uhu.

Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits. Am Ende der Seite findet Ihr immer eine Liste über weitere Vogelbeobachtungen.

Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien in Norwegen, in Schweden, in Finnland, weiter in Holland, in Spanien, in Österreich, in Italien, in Belgien, in Luxemburg, in Griechenland, in Deutschland in Hamburg, in Bremen, in Berlin, in Schleswig-Holstein, in Thüringen, in NRW, in Hessen, in Mecklenburg-Vorpommern, in Bayern, in Baden-Württenberg, in Brandenburg, in Sachsen-Anhalt, im Saarland und in Niedersachsen gemacht.

Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg

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